Glossar
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A |
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AmtsbuchBezeichnung für zumeist buchförmige, aufeinander folgende
Aufzeichnungen in Behörden oder bei Wirtschaftsbetrieben in der Form
von Einträgen, meist chronologisch oder manchmal auch mit
grobalphabethischer Gliederung (d.h. nur nach dem Anfangsbuchstaben
erschlossen)
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Archiv Wissensspeicher, erfassen, erschließen und bewerten Archivgut
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Archivgesetze Regeln auf Bundes- oder Landesebene die Zugänglichkeit von Archiven und definieren die Aufgaben der jeweiligen Archive.
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Archivgut Schriftstücke (Urkunden u.a. Dokumente), audiovisuelle Materialien (Filme, Tonträger)
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AufzeichnungenSchriftlich angefertigte Notizen, Vermerke und Texte einschließlich
eventueller graphischer Zeichen und Symbole zu ihrer Modifizierung,
Korrektur oder für die Vorbereitung einer weiteren Verwendung.
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Aushebung bezeichnet im archivarischen Fachjargon das Heraussuchen und Bereitstellen von Archivalien und Büchern für eine Benutzung
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AutographHandschriftlich verfasstes Schriftstück unabhängig von seiner Form, das
als einzelnes Stück aufgrund eines Interesses an der Person, von der es
stammt, Teil einer Sammlung werden kann.
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B |
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Bestandserhaltung.im eingeschränkten Sinn der ggf. selektierenden Bewahrungsmaßnahmen für
Unter dem Begriff "Bestandserhaltung" versteht man zunächst einmal die Schaffung von Vorkehrungen für adäquate Aufbewahrung von Archivalien aller Art, vor allem durch ein angemessenes Klima, auch den Schutz vor äußeren Schädigungen durch Feuer, Wasser oder Mikroorganismen. Auch Maßnahmen gegen eine unsachgemäße Behandlung durch Bibliothekare und Benutzer, zählen dazu. Die Begriffsdefinition umfaßt also nicht nur selektierende Bewahrungsmaßnahmen für Druckschriften, sondern alle Bereiche des Archivguts.
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BriefDie Bezeichnung Brief stammt aus dem Lateinischen (brevis = kurz) und beschreibt eine unabhängig vom Trägermaterial (zumeist Papier oder Pergament) niedergeschriebene Nachricht, die eine für einen oder mehrere Empfänger (Rundschreiben) bestimmt persönliche Botschaft beinhaltet. | ||
C |
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CDCompact Disc (kompakte Scheibe), Bezeichnung für ein weit verbreitetes Speichermedium. Die Informationen werden mit einem Laserstrahl ausgelesen, man spricht daher auch von einem optischen Speichermedium. Die CD wird sowohl zum Speichern von Daten, als auch zum Speichern von Musik eingesetzt. Für die Speicherung von Videos ist die Kapazität nicht groß genug, dafür ist die DVD besser geeignet. Weitere Informationen | |
D |
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Datenträger | |
DisketteAuswechselbares magnetisches Speichermedium im Computer-Bereich. Lange Zeit waren Disketten im Format 5,25 Zoll der Standard, später solche im Format 3,5 Zoll. Die Speicherkapazität lag in der Größenordnung von 1MB. Neue Rechner (Stand 2007) werden kaum noch mit Laufwerken für Disketten ausgerüstet.
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Dokument physikalische Einheit eines Trägers dokumentarischer Daten, beispielsweise ein beschriebenes Blatt Papier.
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Druckschriftengedruckte Publikationen und Broschüren, häufig auch so genannte „graue
Literatur“ wie man sie auch in Spezialbibliotheken findet
Ersatzüberlieferung: bezeichnet ein aus vielerlei Quellen neu
zusammengestellten Archivbestand, wenn z.B. die Originalquellen
verloren gegangen sind.
Findmittel (auch Repertorium, Bestandsverzeichnis, Kartei): Erfassung
bzw. Auflistung von Archivalien eines speziellen Bestandes innerhalb
eines Archivs
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DVDDigital Versatile Disc (digitale vielseitige Scheibe), Bezeichnung für ein Speichermedium, welches auch äußerlich der CD ähnelt. Gegenüber der CD ist durch ein verbessertes Aufzeichnungsverfahren die Kapazität deutlich erhöht. Eine normale DVD kann bis zu 4,7 GB an Daten speichern. Weitere Informationen | |
F |
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Findmittel (auch: )
Eine Auflistung von Archivalien in schriftlicher Form. Diese Auflistung sollte für jede Archivalie mindestens eine Signatur oder ein Aktenzeichen angeben, einen Titel und eine Zeitangabe (z.B. das Jahr, aus dem die Archivalie stammt oder den Zeitraum, in dem die einer Akte verwahrten Dokumente entstanden sind). | ||
Foliantbeschreibt ein Buch im sogenannten Folio-Format. Der
Ausdruck kommt aus dem Lateinischen und beschrieb ein vor der
Einführung der DIN-Papiernorm gebräuchliches Papierformat (ungefähr in
DIN-A3-Blattgröße, also 30 x 40 cm).
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Fotosammlungeine Sammlung von Ansichten oder Porträts, die nur aus Fotographien besteht
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Fotostelle.Der Begriff beschreibt eine Arbeitsstelle innerhalb größerer Archive, in der sich mindestens eine Fachkraft, zumeist eine gelernte Fotolaborantin, mit der Anfertigung von fotografischen Reproduktionen für Benutzer, aber auch zur Bestandsergänzung für das Archiv selbst (z.B. bei Reproduktion von Leihgaben) sowie mit der Sicherungsverfilmung von Archivalien für Zwecke der Bestandserhaltung beschäftigt. | |
H |
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Handschriftenbibliothekarischer Begriff für Nachlässe und Manuskript in
Bibliotheken, der gelegentlich auch für archivische
Autographensammlungen verwendet wird, i.d.R. eigenhändig verfasste
Testamente, Tagebücher, Lebenserinnerungen einer oder mehrerer Personen.
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K |
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Kassationkommt ursprünglich von Ungültigkeitserklärung von Urkunden, Aufhebung
eines gerichtlichen Urteilen - wird heute als Synonym für “Wegwerfen“
verwendet.
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KonkordanzEine sortierte Liste von Verweisen dient als Hilfsmittel zum Auffinden von Archivalien, meist im Anhang zu einem Bestandsverzeichnis. Im Unterschied zu einem Index, der sachliche bzw. inhaltliche Verknüpfungen herstellt, verweist die Konkordanz lediglich von einer übrholten Signatur oder Ordnungsnummer auf die aktuell gültige Signatur. | |
M |
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Magazinspezieller Aufbewahrungsort für Archivalien und Bücher, zumeist
klimatisiert und mit verfahrbaren Regalanlagen ausgestatteter, großer
Lagerort.
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ManuskriptLetzte gültige schriftliche Festlegung eines Textes, der zur
Vervielfältigung, Aufführung, Sendung oder persönlichen Verbreitung
gedacht ist, vor der abschließenden Fassung, in hand- oder
maschinenschriftlicher Form.
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N |
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Numerus-Currens-PrinzipDieses Prinzip besagt eigentlich nichts anderes, als dass Unterlagen (z.B. Akten oder auch Bücher) zunächst einmal in der Reihe ihres Eintreffens aufgestellt und provisorisch (z.B. in Listenform) erfasst werden. Dieses Prinzip spielt vor allem bei der späteren Erschließung von Archivgut eine Rolle. In Zeiten knapper Ressourcen wird heute vor allem bei größeren Beständen darauf verzichtet, zunächst einmal alle Unterlagen im Regal in eine sinnvoll erscheinende Ordnung (z.B. chronologisch oder thematisch) zu bringen; stattdessen werden die Unterlagen einfach nach der im Moment bestehenden und zumeist willkürlichen oder zufälligen Reihenfolge verzeichnet. Später lässt sich dann z.B. durch Einsatz von elektronischen Verzeichnungssystemen eine virtuell erzeugte neue Ordnung in Form einer Bestandsübersicht, die dann allerdings zwangsläufig Springnummern enthält, herstellen. | |
O |
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OCROptical Character Recognition (optische Texterkennung), ein Verfahren zur Identifikation von Texten in gescannten Vorlagen. | ||
P |
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PALPAL (Phase Alternating Line) ist das in Deutschland übliche analoge Verfahren zur Übertragung von farbigen Fernsehbildern. Es arbeitet mit 625 Zeilen pro Bild und hat eine Übertragungsrate von 50 Halbbildern pro Sekunde. Es werden keine kompletten Bilder übertragen, sondern immer nur jede zweite Zeile. Dadurch flackert das Bild weniger, als wenn 25 Vollbilder pro Sekunde übertragen würden. Neben PAL gibt es u.a. noch die Verfahren SECAM (Frankreich und Osteuropa) sowie NTSC (USA). | |
PergamentSeit dem Altertum gebräuliche Methode, Aufzeichnungen auf vorher
bearbeiteter Tierhaut vorzunehmen. Diese Methode als Vorläufer der
Papiers war besonders im Mittelalter für Urkunden gebräuchlich.
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Pertinenzprinzip(auch Sach- oder Inhaltsprinzip genannt): bezeichnet die Ordnung des
Archivgutes nach Sachthemen ohne Berücksichtigung der Herkunft. In der
Regel wird bei diesem Prinzip das übernommene Archivgut in eine
bestehende Systematik eingefügt, d.h. mit Archivalien aus anderen
Quellen vermischt, wenn es sachlich geboten erscheint.
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Provenienzprinzip(auch Herkunftsprinzip genannt): bezeichnet die Erschließung des
Schriftgutes in den von den abgebenden Stellen (z.B. Behörden)
geschaffenen Strukturen. D.h. alles Schriftgut wird im Prinzip so
verwahrt, wie der Registraturbildner es gegliedert und aufgestellt
hatte.
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Q |
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Quellenwert Ist gegeben, wenn z.B. einer Archivalie ein besonderer Informationswert als historische Quelle zugeschrieben wird.
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R |
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RegistraturgutRegistraturgut ist archivwürdiges Material, dass in der Archivablage (Registratur) von Behörden, Institutionen und anderen Einrichtungen entsteht. Zumeist handelt es sich um Akten, aber auch Fotos und andere audiovisuelle Archivalien können zum Registraturgut gezählt werden, welches in der Regel nach 30 Jahren einem Archiv zur dauerhaften Aufbewahrung angeboten oder zur Vernichtung (Kassation) freigegeben wird. | |
S |
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ScannerGerät zur Digitalisierung von Bildinformationen. Das Gerät löst Vorlagen, wie Texte und Fotos in einzelne Punkte auf und liest die Punktmuster in den PC ein. Dort werden sie als Grafik gespeichert.
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SPIODer Begriff "SPIO" steht für die in Wiesbaden ansässige "Spitzenorganisation der Filmwirtschaft" - einem Zusammenschluss von derzeit 16 Berufsverbänden der deutschen Film-, Fernseh- und Videowirtschaft. Seit 2002 ist die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK) ein direktes Tochterunternehmen der Spio.
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SpringnummernEntstehen, wenn nach dem Numerus Currens-Prinzip Archivalien erfasst
und diese Archivalien später nach Sachkriterien vollkommen neu geordnet
werden (dann wird z.B. bei der Auflistung dieser Archivalien die
nummerische Reihenfolge nicht mehr beibehalten).
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T |
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ThieleJohn Georg Helmuth Thiele (geboren 1864) wurde am 27. März 1864 im Michaeliskirchspiel in Hamburg als Sohn von Louis Theodor Jakob Thiele, der sich selbst als „Fabrikant“ bezeichnete, geboren. In den Kirchenbüchern ist seine Taufe am 30. Mai desselben Jahres protokolliert, als Wohnort der Familie wurde die Straße „Kamp“ angegeben. Weitere Angaben zur Familie und seinen Lebensumständen sind bedauerlicherweise nicht überliefert. Im Alter von 16 Jahren beantragte der junge Thiele erstmals einen Reisepass, weshalb zu vermuten steht, dass er in jungen Jahren viel in der Welt herumgekommen ist. Die ersten Fotoaufnahmen, die von ihm heute noch in den Archiven überliefert sind, sind Motive der großen Hamburger Gewerbe- und Industrieausstellung aus dem Jahr 1889. Die Verbreiterung des Jungfernstiegs, die zwischen 1880 und 1899 ausgeführt wurde, dokumentierte er ebenfalls mit einer umfangreichen Bildserie. 1911 bekam er den Auftrag, das neue Oberlandesgericht von innen wie außen zu fotografieren. Überliefert sind von John Thiele auch Aufnahmen von anderen Gebäuden wie dem Museum für Hamburgische Geschichte und dem Eppendorfer Krankenhaus. 1914 bekam er das gerade bei der Werft von Blohm und Voss vom Stapel gelaufene Schlachtschiff „Bismarck“ vor die Linse – und genauso wie sein Kollege Otto Reich machte er Aufnahmen von Sammelaktionen während des Ersten Weltkrieges. Den Besuch der Großherzogin Elisabeth hielt er genauso wie die Stippvisiten anderer gekrönter Häupter aus aller Welt fest. Da seine Aufnahmen offenkundig auch dem deutschen Kaiser gefielen, durfte er alsbald stolz die Bezeichnung „Hoffotograph“ verwenden, die er dann auch in seine Bilder einstanzen ließ. Bei der Dokumentation des Rathauses und des Ratssilberschatzes in den 1920er Jahren arbeitete er auch mit dem Atelier Schaul zusammen. John Thiele betrieb bis 1926 ein gutgehendes Fotogeschäft in der Bismarckstraße 38.
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U |
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Unterlagenein zumeist in der Archivgesetzgebung verwandter Begriff für
Schriftstücke aus Verwaltungsbehörden, unabhängig von den jeweiligen
Trägermaterialien, die archivreif sind und den jeweiligen Archiven
angeboten werden müssen.
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Urkundenförmliche und beglaubigte Schriftstücke zur Bekräftigung und als
Zeugnis von rechtlich wirksamen Verhältnissen; sie werden zur
Verleihung oder Bestätigung von Rechten angefertigt.
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USB-StickWeit verbreitetes Speichermedium im Computer-Bereich. Es handelt sich hierbei um stiftartige Gebilde, die über den USB-Anschluss an den PC angeschlossen werden und sich wie eine Festplatte verhalten. Die Kapazitäten liegen 2007 in der Größenordnung um 1 GB.
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Z |
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Zettelkarteiheute nur selten gebräuchliche Verzeichnisart für Bücher und
Archivalien (früher in der Verwaltung verbreitetes Hilfsmittel, um z.B.
Gewerbeanmeldungen zu erfassen und Gefangenenkarteien zu führen).
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